EISERN für Menschlichkeit – Willkommen im Fußball

Ein Gastbeitrag von Peter Hermanns

EISERN für Menschlichkeit – diese Botschaft galt in diesem Jahr 36 Jugendlichen mit Fluchtgeschichte. Mit Hilfe vieler Fans hatte der 1. FC Union Berlin eine stattliche Summe Geld eingesammelt und dem Bündnis „Willkommen im Fußball“ gespendet. Dabei unterstützen der 1. FC Union Berlin, die Stiftung „UNION VEREINT. Schulter an Schulter“ und andere gemeinnützige Organisationen über niedrigschwellige Sportangebote das Einleben junger Geflüchteter in Deutschland.

Diesmal fuhren die Teilnehmer nach Dortmund – und hatten dort tolle Begegnungen und jede Menge Spaß.

Auf dem Programm standen ein Stadionbesuch im Signal Iduna Park, eine Führung durch das Deutsche Fußball-Museum und der Besuch des Unesco-Weltkulturerbes „Zeche Zollverein“ in Essen.

Das Highlight war ein ganztägiges Streetsoccer- und Hallenturnier mit gemischten Mannschaften aus Dortmunder und Berliner Jugendlichen. Sechs Mannschaften trugen den Wettbewerb um die begehrten Pokale aus, doch im Vordergrund stand das gemeinsame Kicken von Spielern, die sich bis zu diesem Tag nicht kannten.

Abends wurde in der Lobby des Hostels Billard, Kicker oder Karten gespielt, die Dortmunder Innenstadt erkundet oder einfach nur gechillt. Für die meisten teilnehmenden Jungs war es der erste Ausflug außerhalb von Berlin. Sie leben normalerweise zu viert auf 12 Quadratmetern in Containern im ehemaligen Flughafen Tempelhof oder mit minimal mehr Platz in anderen Unterkünften. Wenige haben inzwischen, nach vielen Jahren Gemeinschaftsunterkunft, mit ihren Familien eine eigene Wohnung bezogen.

 „Danke, dass ich dabei sein durfte“, hörten wir anschließend von vielen Teilnehmern. „Das waren die schönsten Tage in meinem Leben“, schrieb jemand einem der Betreuer. Diese Rückmeldungen gelten vor allem Verein und Stiftung des 1. FC Union Berlin, die diese Fahrt ermöglicht haben. Auch von Außenstehenden erhielten wir nur positive Feedbacks: „Ich gebe zu: Als ich die vielen jungen Männer aus anderen Ländern hier sah, hatte ich ein mulmiges Gefühl“, erzählte uns zum Beispiel eine Besucherin während unserer Führung durch das Deutsche Fußball-Museum. „Mit einigen kam ich dann ins Gespräch und war beeindruckt von ihrer Höflichkeit und ihrem Fußballwissen, speziell über ihren Verein, den 1. FC Union Berlin.“ Und der Guide des Fußballmuseums schrieb per email: „Es war eine sehr angenehme Gruppe. Sie sind jederzeit gerne bei uns im Museum eingeladen!“

Einmal mehr hat sich bewahrheitet: Fußball verbindet und hat die Kraft, unterschiedlichste Menschen zusammenzubringen. Das wird sich auch bei der nächsten Aktion des Bündnisses „Willkommen im Fußball“ wieder zeigen: Am ersten Dezember-Wochenende wird in der Hämmerlinghalle das traditionelle Conny-Laudamus-Gedächtnisturnier ausgetragen. Dann sind unsere Jungs wieder dabei.