„EISERN TROTZ(T) HANDICAP“: AUF DER FAHRT ZU DREI PUNKTEN ANS MILLERNTOR.

Es war noch tief in der Nacht – am letzten Samstag – ein Tross von neun Transportern und einem großen Doppeldecker-Reise-Bus mit insgesamt 128 Rolli-Fahrern und Unionfans mit Handicap sowie ihren Betreuern rollte am 14. April 2018 nach Hamburg. Es startete die geheime Kommandosache: „Diese drei Punkte gehören unseren Fußballgöttern – Keiner soll es wagen, unsren FCU zu schlagen“. Unionfans mit Handicap wollten bedingungslos, mit kühlen Köpfen und heißen Herzen sich hinter ihre Mannschaft stellen und sie zum Sieg brüllen. Und unsere Profis nahmen die Solidarität der Handicaper dankend an. Kurz vor Abfahrt begrüßte, der z. Z. verletzte, also gewissermaßen auch gehandicapte, Sebastian „Polti“ Polter die Fans. Man schwor sich gegenseitig auf den Kampf gegen Pauli ein.
Also, das Kommando war gegeben, verstaut war die Fracht: Die Rollis und alle Handicaper, die Freunde und fleißigen Helfer, ein Flying-Buffet mit verschiedenen Sorten von „Tee“ und Fischsemmeln, denn schließlich ging es gen Norden in Richtung zur See. Und auch die Fischerhüte mit dem frechen Spruch und die obligatorischen Schals waren an Bord. Paulianer, zieht euch warm an, wir kommen – EISERN UNION, EISERN UNION, EISERN UNION!!!
An der Raststätte Stolpe stand es dann, unser Flying-Buffet. Vater Schnuppe war mit seiner Familie vorgefahren und hatten alles aufgebaut. Die Fotos anbei lassen es erahnen. Das Catering mundete und die Stimmung war gewaltig. Und – sehr bemerkenswert – als wir Stolpe erreichten, hörte es auf zu regnen. Den Wettergott hatten wir also schon mal auf unserer Seite. Den Fußballgott, den gewinnen wir auch noch für uns, da waren sich alle ganz sicher.

Der Ort des Geschehens war erreicht: Das Millerntor-Stadion in Hamburg St. Pauli. Wir wurden freundlich, ja herzlich begrüßt. Das hat uns durchaus gefreut, aber heute muss es hier für Pauli vergleichsweise ein Waterloo geben. Existenzielle Fragen stehen auf der Tagesordnung und wir wollen helfen, sie für den 1. FC Union Berlin zu entscheiden. – Das Resultat ist bekannt: Alle waren glücklich und hatten sich wieder lieb. Polti und die Mannschaft kamen auch zu den Rollis an die Bande und ein Kreis begann sich zu en: „UNION VEREINT. Schulter an Schulter“, so lautet es bei der Stiftung des 1. FC Union Berlin.
Großen Dank möchte ich all den Helfern und Spendern sagen, die die großen und kleinen Aufgaben gestemmt haben, um dieses tolle Erlebnis für unsere Fans mit Handicap zu organisieren. Allen voran dabei ein herzliches Dankeschön den beiden Erfindern des Projektes „Eisern trotz(t) Handicap“: Filip Schnuppe und Sascha Koschitzke sowie ihren Familien. Dank auch den Firmen Reha.Tech GmbH und Pflege mit Herz sowie Schrott Wetzel GmbH. Ohne deren stetige und nachhaltige Unterstützung wären viele der Ideen nicht zu verwirklichen. Schlussendlich Dank den Unterstützern vom FC St. Pauli und dem Behindertenbeauftragten des 1. FC Union Berlin, Mario Jänicke.
Jochen Lesching, Stiftung des 1. FC Union Berlin